ZWEI HINREISSEND VERDORBENE SCHURKEN

Der Brite Frank Oz machte sich in den 60ern zuerst als Puppenspieler einen Namen, als er an der Seite von Jim Henson Figuren der Sesamstraße und von „Die Muppet Show“ zum Leben erweckte, darunter Bert und Fozzie-Bär.

In den Star-Wars-Filmen „Das Imperium schlägt zurück“ (1980) und „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ (1983) war er dann für den Jedi-Meister Yoda verantwortlich war, der Oz auch seinen eigentümlichen Satzbau zu verdanken hat.

Ab den 80ern drehte er als Regisseur dann Filme wie „Der dunkle Kristall“ (zusammen mit Henson), „Die Muppets erobern Manhattan“ oder „Der kleine Horrorladen“, und 1991 dann, ganz ohne Puppen, die großartige Komödie „Was ist mit Bob?“, in der Bill Murray seinen von Richard Dreyfuss gespielten Psychiater in den Wahnsinn treibt.

Sein erster komplett puppenloser Film war aber drei Jahre zuvor die äußerst charmante Gaunerkomödie „Zwei hinreissend verdorbene Schurken“ („Dirty Rotten Scoundrels“), mit Steve Martin, Michael Caine und Glenne Headly in der Hauptrolle.

Dabei handelt es sich um ein Remake der hierzulande selten gezeigten Komödie „Zwei erfolgreiche Verführer“ mit Marlon Brando und David Niven als Hochstapler, die an der Französischen Riviera versuchen, reiche Damen auszunehmen.

Doch Platz ist dort nur für einen Hochstapler, also soll eine Wette klären, wer als Unterlegener das Feld räumen muss. Oz behält in seinem hervorragenden Remake die grundsätzliche Story bei und besitzt mit Martin und Michael Caine einen stimmigen Ersatz für Brando und Niven.

Jedenfalls finden beide Gauner, der gebildete und charmante Brite und der ungehobelte Amerikaner, hier ihre Meisterin. Inzwischen gibt es eine Neuauflage der Blu-ray von 2011, die aber keinen wirklichen Mehrwert bietet.