Nein, mit Subtilitäten halten sich FONDÜKOTZE nicht auf: Der Plattenkarton ist gelb wie Rinderrotz, in der Mitte prangt ein reiherndes Skelett mit Lederjacke und Bierflasche (gestaltet vom Schweizer Comic-Künstler Thomas Ott) und auch der Name lässt wenig Raum für Interpretation.
Und tatsächlich hält der Inhalt, was die Verpackung verspricht: das helvetisch/deutsche Trio aus Pogo (4 Saitä und Gsang), Plüschi (Schlagi und bizli Gsang) und Rimansky (6 Saitä und Gsang), ergeht sich in schnoddrigem, aber tight gespieltem Dreieinhalb-Akkorde-Hardcore-Punk, der – ich muss diese Metapher einfach bringen – die Löcher aus dem Käse fliegen lässt.
Das musikalische Spektrum reicht von rüden Hardcore-Nackenbrechen mit Ohoo-Chören und Rock’n’Roll-Einschlag bis zu debil-melodischen Fun-Punk-Singspielen, die überwiegend in der Geschwindigkeit einer unkontrolliert zu Tal sausenden Bergbahn vorgetragen werden.
Angebrüllt wird in Schweizerdeutsch und Englisch gegen Perspektivlosigkeit („Dead end city“), die Machenschaften der heimischen Banker („Fondükotze“) und kleinere Alltagsmalheure („Hör uf“).
Das Käserad erfinden FONDÜKOTZE natürlich nicht neu, aber richtig schön stinken tut’s schon.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #110 Oktober/November 2013 und Felix Mescoli