Gewitterwolken am strahlend blauen Himmel des nordamerikanischen Indie-Idylls Omaha. Dapose, als Gitarrist der Disco-Rocker THE FAINT weltbekannt, aber offensichtlich weder ganz ausgelastet noch musikalisch befriedigt, beschert uns als VVEREVVOLF GREHV ein extremes, zermürbendes Electro-Metal-Gemisch.
"Zombie Aesthetics" ist meilenweit entfernt von süßlichen Saddle-Creek-Kuscheleien und fällt selbst im Relapse-Roster noch als eine der krasseren Releases auf. Klingt etwa so, als würden FANTÔMAS ("Suspended Animation") und GENGHIS TRON in einem Raum stehen und gleichzeitig spielen.
VVEREVVOLF GREHV setzt mit seinem verstörenden Gefrickel jedoch erst da an, wo die Genannten immer noch gerade so hörbar bleiben. Mit Laptop und Gitarre bewaffnet erzeugt Dapose hektische, bis nahe an die Unhörbarkeit übersteigerte Klangcollagen, die er als Reflektion der heutigen hektischen Welt sowie der Dauerberieselung mit Geräuschen jeglicher Art sieht.
Er lotet mit diesem Album nicht nur Grenzen aus, sondern stellt sich ganz bewusst weit außerhalb von diesen auf. Das Album, im Presseinfo nicht ganz zu Unrecht als "räudiger, Nerven fickender Krach" beschrieben, ist in seiner Radikalität eine tatsächliche (in Anbetracht der zahllosen weichgespülten Veröffentlichungen im "alternativen Musiksektor" aber auch wohltuende) Herausforderung.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #77 April/Mai 2008 und Konstantin Hanke