Ein starker DEVO-Einschlag, ein Quäntchen DICKIES und der Spirit der Punkrock-Hochburg Ottawa machen ZEBRASSIERES zu dem, was sie sind: einer Bespaßungskappelle für die Irrenanstalt. Mit durchgeknallter Weltraum-Farfisa und hibbeligen Melodien vertonen sie den jahrelangen Abusus chemischer Drogen und fressen sich gleichweise direkt ins Kleinhirn.
In sechs Songs wird diese 10“ zu einem vergnüglichen Ausflug in die Welt morbider Feen, antiquierter Roboter und degenerierter Weltaum-Orks. Ist das New Wave, eine neue Powerpop-Generation oder doch Pop-Punk? Man weiß es nicht.
Festzustellen ist jedoch, dass die ZEBRASSIERES sich mit hundertprozentiger Trefferquote im Ohr festsetzen. Die Ursache hierfür ist wohl, dass sie mit STEVE ADAMYK, SEDATIVES und EPOXIES in der musikalischen Früherziehung die Schulbank gedrückt haben.
Auf die Orgel wird mal stakkatohaft eingehackt, dann erzeugt sie einen warmen Klangteppich und lässt nicht zuletzt die Garage-Punk-Kinderstube durchblicken und explodiert in spannungsreichen Melodiebögen.
Allein die Hook beim Titel-Track, furios! Also, trotz der nicht zu leugnenden klanglichen Nähe zu ihren Ottawa-Buddies und vielen ihren Label-Kollegen können ZEBRASSIERES mit diesem einem absoluten Alleinstellungsmerkmal aufwarten und haben somit die x-te Assoziation zu genannten Band eigentlich nicht verdient.
Asche auf mein Haupt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #99 Dezember 2011/Januar 2012 und Matti Bildt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #102 Juni/Juli 2012 und Matti Bildt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #108 Juni/Juli 2013 und Matti Bildt