„Wir wollen freegane Mahlzeiten auf den Dächern brennender Polizeiautos kochen“ – so übersetzt das Internet mir den Albumtitel dieses außergewöhnlichen Albums und ich bin dankbar, dass das hier kein Podcast-Format ist. Aber nicht nur der lange und mir sofort ein Lächeln ins Gesicht zaubernde Albumtitel ist hieran außergewöhnlich, auch die Aufmachung ist für mich ein Novum, denn diese Platte hat ein handgesägtes Holzcover. Dazu gibt es noch ein Booklet, in dem die polnischen Texte auf Englisch übersetzt werden und ein paar weitere Drucksachen. Ach so ja, und eben eine Platte, auf der ZAWODY („Wettbewerb“) sich in bester DIY-Manier alles Mögliche von der Seele spielen. Das klingt dank wavy Gitarrenlines und schönem Doppelgesang stellenweise wie OMA HANS auf Polnisch, dank viel Geschrei und rumpeligem Arrangement aber auch nach der Screamo-Band, die beim monatlichen Antifa-Tresen im lokalen AZ herumlärmt. In den Linernotes bringen ZAWODY es ganz gut auf den Punkt: „We never thought about how people would react to our music, we just wanted not to hurt anyone.“ Das funktioniert sehr gut und ist auf Albumlänge tatsächlich sehr abwechslungsreich, grundlegend sympathisch und das Gegenteil von Wehtun.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #154 Februar/März 2021 und Julius Lensch