Was ist von jemandem musikalisch zu erwarten, der ein zu einem Studio umfunktioniertes verschneites Gartenhäuschen inklusive Holzstapel auf das Cover setzt? Von den vertrackten Synthiesounds seines Debüts ist Zammuto auf seinem zweiten Soloalbum „Anchor“ jedenfalls meilenweit entfernt.
Übrig geblieben ist ein fragiles Singer/Songwriter-Konstrukt, dessen Harmonien den Eindruck erwecken, bei dem ersten kleinen Windhauch wie ein Kartenhaus in sich zusammenzubrechen. Dass Nick Zammuto dies „Anchor“ getauft hat, ist wohl auf die Texte zurückzuführen.
Denn die können inhaltlich fast ausnahmslos tatsächlich als Anker dienen. Nach dem Ende der BOOKS scheint Zammuto inzwischen also über den Dingen zu stehen und mit sich selbst im Reinen zu sein.
Schön für ihn. Weniger gut für den Hörer.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #116 Oktober/November 2014 und Anke Kalau
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #102 Juni/Juli 2012 und Jenny Kracht