Klare Sache: Mit einer Instrumental-Scheibe lockst du heute nur noch wenige Leute hinterm Ofen hervor. Zu viel ist in den vergangenen Jahren schlicht und ergreifend auf den Markt geschwemmt worden. Wenn, dann muss es schon richtig gut sein. Aber genau das ist „Adria“. Flirrende Synthies, kernige Gitarren, aufmüpfige Bassläufe. Was die Berliner hier zusammengeschraubt haben, ist an sich – ganz nüchtern betrachtet – erst einmal nicht sonderlich revolutionär. Aber es zieht den Hörer von der ersten Minute an in den Bann. Vom wabernden Intro „Zebra“ über das pumpende „Zehn“, das im Neun-Achtel-Takt mäandernde „Apricot“, das sich wunderbar auftürmende und dann frech drauflos rockende „Faser“ bis hin zum schwelgerischen, saxophongeschwängerten Schlusstrack „Idylle“ – es ist ein unfassbar spannender, packender Ritt. Das in dieser Form aufs Band zu bringen, ist ein echtes Kunststück. Eines, an dem so viele andere in diesem Genre scheitern. Nicht aber „Adria“: Eine Reise durch unfassbar viele Klangfarben, störrische Sound-Einsprengsel, noisig-unterschwellige Eskapaden und stets pulsierende Leidenschaft für die Sache. Diverse Wow-Momente inklusive. Die wunderbar knarzige, organische Produktion – aufgenommen wurde in Peter Voigtmanns Mühle (THE OCEAN) und gemixt bei Magnus Lindberg (CULT OF LUNA) – schickt das Ganze dann am Ende auch in bestmöglicher Form durch die Membranen. Pardon, aber einfach nur geil.
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