Seit 1993, also mehr als zwanzig Jahre, sind STEREO TOTAL inzwischen als Band aktiv. Während die Hamburger Schule damals in erster Linie mit verquast-elitärem Germanistenpop glänzte, machten François Cactus und Brezel Göring von Beginn an ihr ganz eigenes Ding.
Hochtrabende Worte waren noch nie ihre Sache, im Gegenteil provozieren sie lieber mit gewollt simplen, reduzierten Texten der dadaistischen Schule. „Dass der Nachbar meine Titten sieht / Wird er überleben / Er hat einen Fernseher“.
So sympathisch wie genial. Das hat sich inzwischen auch in Japan und dem englischsprachigen Ausland herumgesprochen, es ist also nicht weiter verwunderlich, dass mit Blow Up gerade ein britisches Label dieses Best-of-Album herausbringt.
Über die Songauswahl kann man sich natürlich streiten, aber wer die Alben schon besitzt, kann mit dieser Kompilation ohnehin nur begrenzt etwas anfangen: Alle Songs sind zwar remastered, bis auf einen Remix von „Everybody in the discoteque“ (zugegeben ein echter Knaller) ist allerdings nichts Neues unter den insgesamt 28 Tracks zu finden.
Neueinsteiger mit einem Faible für minimalistischen Synthpunk hingegen dürfen hier bedenkenlos zugreifen. Die Wollita geht an ... ach nee, das war ja wieder eine andere Geschichte.
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