Habt ihr das auch schon mal erlebt? Dass dieser eine, zottelige Dude sich am Lagerfeuer zu später Stunde die ramponierte Wander-Klampfe schnappt und auf dezent verstimmten Saiten mit voller Inbrunst diese eine, simple Akkordfolge spielt, die irgendwie allen bekannt vorkommt? Und alle summen mit und wippen mit Schlagseite vor sich hin? Nun, genau diesen Moment beschwören die Schweden in „To each their own“ herauf. Schunkel-Takt, hypnotischer Gesang, krautiger Grund-Charme – ja, da wird der geneigte Roadburn-Jünger hellhörig. Zugegeben: Der Rest von „Your Time To Shine“ ist auch echt dufte: „I’ll be damned“ brazelt richtig schön würzig aus den Membranen, der zehnminütige Titeltrack wiederum lässt den Sludge-Prügel mal in der Tasche und setzt eher auf atmosphärisches Doom-Flair. Herrlich, wie sich hier jeder herzhaft durchgeschwungene Beckenschlag, jeder stehende Akkord, jeder kehlige Gesangspart ins Gesamtbild einfügt. Am Ende eine richtig kernige, stimmige Platte – für all jene, die gern mal gepflegt in schwelgerisch-schwere Gefilde abdriften.
© by Fuze - Ausgabe #91 Dezember/Januar 2021 und Anton Kostudis
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #147 Dezember/Januar 2019 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #121 August/September 2015 und Felix Mescoli
© by Fuze - Ausgabe #91 Dezember/Januar 2021 und Anton Kostudis
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #160 Februar/März 2022 und Thomas Kerpen