Auf „Young Adult Fiction“ werden Tricks, die man eigentlich vom Dancefloor kennt, aus dem Club entwendet und einmal quer durch alle am Schrottplatz aufgetürmten Materialhügel geschleift, um im neugewonnenen rostigen Cyborg-Outfit auf die Bühne gehoben zu werden. Zu Beginn der meisten Songs ergeht sich die Gitarre in Dopplungen und Repetition, während das Keyboard teils ohrenzerschneidende Sounds darüber hinweg fetzen lässt. Nach je einigen Minuten dreht sich der Wind allerdings und die Instrumente lösen sich aus ihrer MIDI-imitierenden Starre, treten ins Gespräch und verkehren das wiederbelebt Elektronische auf einmal ins oft geradezu mathig Organische. Man weiß nicht, die Fantasie wessen Teenagers – oder für welche Teenager – es ist, die dem Album seinen Titel gibt und die auf ihm erklingt. Aber man würde mit dem oder der Betreffenden gerne mal ein Bier trinken gehen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #167 April/Mai 2023 und Henrik Beeke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #153 Dezember/Januar 2020 und Simon Nagy