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POIL UEDA

Yoshitsune

„Yoshitsune“ ist schon das zweite Album von dieser denkwürdigen Kollaboration in diesem Jahr. Es enthält mehr vom Gleichen, ist allerdings noch schärfer ausformuliert und auf den Punkt gebracht als der selbstbetitelte Vorgänger. Aber was heißt schon „gleich“? Etwas Ähnliches hat es, seitdem die Zusammenarbeit zwischen der französischen Progressive-Rock-Band POIL und der japanischen Sängerin und Lautenistin Junko Ueda begann, wohl noch nie gegeben. Die Musik ist verspielt und auf amüsante Weise reizend, aber mit einer Ernsthaftigkeit vorgetragen, der man sich nicht entziehen kann. Dieses besondere Konzept kam sogar einige Male live zur Aufführung (etwa in einem Jazz-Club auf dem Roadburn Festival). Es gibt auf „Yoshitsune“ kein verschwommenes Nebeneinander zwischen den beiden entgegengesetzten musikalischen Welten. Es gibt keine relativierende, natürlich erscheinende Grenzsetzung zwischen Math-Rock-Turbulenzen und Prog-Virtuosität einerseits und einer schneidenden Stimme und dem Rückgriff auf die japanische Tradition andererseits. POIL UEDA sind sich bemerkenswert einig und arbeiten ein organisches und selbstverständlich wirkendes Verschmelzen der Stile heraus.