SOMETREE

Yonder

SOMETREE haben sich schon immer gern etwas Zeit gelassen für ein neues Album, aber diesmal überrascht das schon ein bisschen. Da hatte die Band mit dem Vorgänger „Bending The Willows“ langsam, aber sicher die Kritiker in den Griff gekriegt, da folgte der groß angekündigte gemeinsame Umzug von Hannover nach Berlin, weil dort die Möglichkeiten für eine Band besser seien – und dann drei Jahre Stille.

Wie man hört, haben SOMETREE die Zeit vor allem für eines genutzt:Eine Pause. Kompletter Neustart. Dann erst wieder Proberaum und Aufnahmestudio. Nun, was mag in dieser Zeit passiert sein? Die Band hat offenbar nicht alles Frühere über den Haufen geworfen, sondern im Gegenteil den Samen, den sie zehn Jahre lang gepflanzt hat, weiter keimen lassen und aus dem Alten einen neuen Typ entstehen lassen.

Konnte man zuletzt trotz aller Sperrigkeit beinahe schon von Popmusik sprechen, haben SOMETREE ihren Sound und ihre Arrangements nun wieder verschleiert und zugekleistert, mit Bläsern, Streichern und Strukturen jenseits der Begriffe „Strophe“ und „Refrain“.

Erst nach mehrmaligem Hören lösen sich die mutmaßlichen Klangcollagen auf und offenbaren den zarten Pop-Kern, den sich das Quartett so lange erarbeitet hat. SOMETREE stricken hier weiter an ihrer Einzigartigkeit.

Wie viele Hörer die Band damit auf Anhieb mit auf die Reise nimmt, bleibt abzuwarten.