YAGOW haben alles, was Bands aus den Seventies auch hatten: fuzzige Gitarren, hypnotisches Schlagzeug, Sitar und jede Menge Hall auf dem Gesang. Das Album klingt wie eine Produktion aus dem Studio von Conny Plank, als Bands noch Zeit und Raum hatten, herumzuexperimentieren und verrückte Ideen in die Tat umzusetzen. Kai Peifer, Marc Schönwald und Jan Werner schwimmen ganz oben auf der Neo-Psych-Welle. Flokati-Teppiche, Lava-Lampen und Schlaghosen, so weit das Auge reicht. Eine extrem atmosphärische Mischung aus Psychedelic, Krautrock, Noise, Stoner, Garage und Sixties-Sounds. Aufgenommen von Bob de Wit (RADAR MEN FROM THE MOON, WHITE HILLS) und Koen Verhees (TSAR BOMPA) im Super Nova Studio in Eindhoven. Gemischt von Dennis Juengel (ORACLES). Allerdings sind die Songs von YAGOW nicht ganz so ausladend, wie man vermuten könnte. Bis auf einen Track bewegen sich alle Songs zwischen vier und fünf Minuten, sind also keine endlosen Jams, die das Trio aus Saarbrücken einfach mitgeschnitten hat, sondern konkrete, kompakte Songs. Vor vier Jahren ließen sie mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum bei Crazysane Records schon einmal aufhorchen. „The Mess“ ist die logische Fortsetzung. Eine Punktlandung zwischen Space und Shoegaze. Ein kleiner Schritt für YAGOW, ein großer Schritt zum akustischen Weltraumspaziergang.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #133 August/September 2017 und Thomas Neumann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #157 August/September 2021 und Wolfram Hanke