Die erste LP der WHITE WIRES aus Ottawa, Kanada erschien 2008 bei Going Gaga Records, dem Label des ebenfalls an der Band beteiligten SEDATIVES-Keyboarders Ian Manhire, und konnte mich damals wie heute kaum zu Begeisterungsstürmen hinreißen, denn viel an Potenzial ging in der mittelmäßigen Produktion unter, die Songs wirkten antriebslos und langweilig, lediglich „Ha ha holiday“ blieb bis heute hängen, ein Zustand, der sich allerdings mit den nachfolgenden Singles zunehmend ändern sollte.
Inzwischen hat sich Dirtnap Records der Band angenommen, was alleine schon ein Garant dafür ist, dass die WHITE WIRES ihren Teenage-Pickelreiniger-Pop-Punk inzwischen perfektioniert haben und die Ohwurmdichte massiv zugenommen hat, kann das Qualitätslabel aus Portland doch mit Namen wie BRIEFS, EPOXIES, EXPLODING HEARTS und MARKED MEN prahlen.
In ihrer Heimat werden die WHITE WIRES inzwischen geradezu verehrt und nicht selten als beste Band des Landes genannt. Nach dem Hören von „WWII“ kann man dem nur zustimmen. Endlich haben sie ihren Pop-Perlen das nötige Maß an Produktion und Geschwindigkeit gegönnt, das sie zur Perfektion dieser benötigen.
Natürlich sollte und will man ja eigentlich auch keine großartigen Innovationen oder die Verkündung der Revolution bei dieser Art von Powerpop/Punk erwarten, sondern vielmehr die Hymnen an die Sorglosigkeit, den Spaß, die Sonne, den Strand und Frauen in Bikinis genießen, die entspannte Zeit, als man das Bier noch aus Vaters Keller geklaut hat.
Mit dem Opener des Albums „Let’s go to the beach“ kann man dann auf diesem Weg einen gelungenen Tag eröffnen, der sich beliebig von Anfang bis Ende mit dieser Platte fortsetzen lässt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #95 April/Mai 2011 und Dirk Klotzbach