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FAULENZA

Wunderwesen

Nach zwei Akustikgitarren-Songwriter-Alben legt die mittlerweile in Berlin lebende Faulenza nun ihr zweites Rap-Album vor. Klar, ich vermisse die Gitarre und den charmant-nasalen Gesang etwas, aber auch hier lassen sich zu den typischen HipHop-Beats immer wieder die vertrauten Klänge der Stahlseite oder wie in dem Song „Unterwegs“ auch einmal ein Akkordeon finden.

Ganz egal jedoch, welche musikalische Richtung sie nun einschlägt, die punkig-anarchische Note ist immer dabei, zudem leben die Songs vor allem auch durch ihre Texte, die behandelten Themen.

Außenseitertum, ein Leben abseits gesellschaftlich anerkannter Normen. Gegen die Schule, gegen die AfD, gegen die Polizei. Gegen Fleischkonsum, für das Leben. Faulenza schwärmt vom Taxi-Punk und vom Aldi-Verkäufer, erinnert sich nostalgisch-romantisierend an ihre Zeit im Bauwagen.

Das Leben als Transfrau ist nach wie vor großes Thema, die zwischenmenschlichen, bürokratischen, gesellschaftspolitischen Hürden, die ihr in den Weg gestellt werden. Durchaus düster betrachtet sie ihr Leben, eine positive nach vorne blickende, allen grinsend den Mittelfingern zeigende Tendenz ist jedoch immer zu erkennen.

Jede Menge Freundinnen hat sie sich auch wieder eingeladen: Sookee etwa, Lady Lazy oder Riva. Schönes Album.