In Australien sind sie die großen Rockstars, dort erschien ihr Album bereits im Herbst, doch Europa steht erst 2006 auf dem Plan. Im Mai 2005 ließ sich das Trio in Los Angeles in einem mittlerweile abgefuckten Studio nieder, in dem einst PINK FLOYD "The Wall" einspielten, hatten Dave Sardy als Produzent dabei - und ließen ihrer Verehrung für breitbandigen Rock im Sinne der mächtigen BLACK SABBATH freien Lauf.
Ja, gut dass es bereits im zweiten Satz raus: BLACK SABBATH. Deren Geist hängt übermächtig über dieser Platte, auch der von NAZARETH, DEEP PURPLE und THIN LIZZY, und wer jetzt schon genervt weiterblättern will: hiergeblieben! Denn auch wenn das Stoner-Genre und die Verehrung von Seventies-Rockhelden seit der Hoch-Zeit von SOUNDGARDEN erledigt scheint, so ist WOLFMOTHER in ihrer eigentlich schwachbrüstigen Dreierbesetzung (Basser Chris Ross spielt auch noch Keyboard) doch ein Album geglückt, das im Gegensatz zu den beinahe vergessenen JET und D4 (um mal regional naheliegende Bands zu nennen) einen verblüffenden Reiz ausübt - hat man sich denn mal an Andrew Stockdales dünne, hohe Stimme gewöhnt.
Klar, hier wird absolut nur mit Wasser gekocht, aber was das Trio hier an Sounds aus der Mottenkist holt und auf unwiderstehliche, reduzierte, trockene australische Art recycelt, das verdient Respekt, das macht Spaß und wirkt kein Stück aufgesetzt.
Kleine Anmerkung am Rande: Eine Band denkt sich ja sicher was bei der Reihenfolge der Songs, da macht es doch eigentlich überhaupt keinen Sinn, diese für den Europa-Release komplett durcheinanderzuwirbeln, oder? (51:17) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #87 Dezember 2009/Januar 2010 und Jens Kirsch
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #65 April/Mai 2006 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #123 Dezember 2015/Januar 2016 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #125 April/Mai 2016 und Joachim Hiller