Ein Album wie ein besinnlicher Rundgang über einen Trödelmarkt voller Kuriositäten und puristischem Popkulturkitsch. Direkt der zweite Song namens "Groschenromantik" bringt schon so einiges auf den Punkt: Euroboy-Gitarrenakrobatik, wuchtiger Popsound, Tastengeräte im Hintergrund und melancholische, deutschsprachige Zeilen, wo trotz des ernsten Anspruchs trotzdem ein charmant dezentes "oh baby" im Refrain auftaucht.
Der Spagat zwischen sehr humoristischer Klischeereiterei und eben erwähntem Anspruch wird gerade bei einem Song wie "Wir sehen uns in Las Vegas" (mit Retortengeigen!) deutlich. Die Referenzpunkte der WSK (mittlerweile übrigens offiziel mit "The"!) liegen wohl irgendwo zwischen Punkbackground, NENA , einer Modulationstafel und mit den ÄRZTEN haben die Jungs auch mehr Gemeinsamkeiten als diese komische Pappschachtelverpackung wo man immer Angst hat irgendwas rauszureissen.
Wiederholen tun die Herren sich sehr wenig, so fallen die Songs im einzelnen manchmal eher rockig aus ("Groschenromantik"), hin und wieder gibt's mal Skagitarren ("Das ist bloss der Sonnenstich"), Pop-Punk-Tunes wie in "Rosa Radio" oder auch Balladen ("Lied eines Träumers"), bei "Die Zahl" wird sogar ein bisschen mit New-Swing Elementen experimentiert.
Die WOHLSTANDSKINDER meinen es wirklich gut mit uns, glaube ich zumindest.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #34 I 1999 und Torsten Felter
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #47 Juni/Juli/August 2002 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #35 II 1999 und Torsten Felter
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #33 IV 1998 und Torsten Felter
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #38 März/April/Mai 2000 und Torsten Felter
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #26 I 1997 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #29 IV 1997 und Torsten Felter