Zwei Jahre sind seit dem letzten Album vergangen, und es hat sich nicht viel verändert. Das, was man an den WOHLSTANDSKINDERN liebt oder auch hasst, ist geblieben, es wurde nur verfeinert und perfektioniert.
Mit "Delikatessen 500 SL" wurden sie erwachsen, und spätestens mit "En garde" wurde der Weg eingeschlagen, der hier konsequent weitergegangen wird. Noch ein bisschen mehr Pop, ein ausgefeilterer Songaufbau, mehr Platz für Spielereien und ein bisschen mehr Herzschmerz.
Apropos: manchmal wird's zwar ziemlich schnulzig, und ich sehe schon den Schmalz aus meinen Boxen fließen, aber warum nicht? Es passt einfach. Und ab und an wird's ja auch wieder lauter. Das Rocken haben sie jedenfalls nicht verlernt.
Was man ihnen vorwerfen könnte, ist, dass es keine herausragenden Hits gibt. Aber erstens stimmt das nicht, war nur mein Eindruck beim ersten Hören, denn schon beim zweiten Mal hat sich z.B.
"Rock'n'Roll-Opa" unauslöschlich in meine Hirnrinde gefressen, und zweitens ist das Album wie aus einem Guss und funktioniert vor allem als Ganzes. Das Hitpotential des einzelnen Songs offenbart sich erst bei intensiver Auseinandersetzung mit dem ganzen Ding.
Mehr muss und will ich nicht sagen, wer die WOHLSTANDSKINDER bisher nicht mochte, wird sich in seinem Urteil bestätigt fühlen, die Liebhaber werden sie weiterhin lieb haben. So wie ich.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #34 I 1999 und Torsten Felter
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #47 Juni/Juli/August 2002 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #35 II 1999 und Torsten Felter
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #33 IV 1998 und Torsten Felter
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #38 März/April/Mai 2000 und Torsten Felter
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #26 I 1997 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #29 IV 1997 und Torsten Felter