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VIOLATION WOUND

With Man In Charge

Von AUTOPSY hat man selten gehört, sie seien nicht brachial und dreckig genug. Braucht man von diesem rohen Gedärme-Death-Metal eine simplere, noch aggressivere Version? Na sicher! VIOLATION WOUND bezeichnen sich als Punkrock-Band, mit dem AUTOPSY-Chef Chris Reifert an Gitarre und Mikro darf man dabei aber nicht an BAD RELIGION denken. Sein Trio ballert sich durch zwanzig Songs, die mit je ein bis zwei Riffs, Gebrüll und Tempo auskommen. Nur wenn man aufpasst, bekommt man die Melodien mit. Zwar kennen VIOLATION WOUND verschiedene Geschwindigkeiten, die sind aber alle darauf aus, den Hörer zu überfahren. AUTOPSY klingen manchmal gar nicht unähnlich, nur auf die fies kriechenden Parts müssen deren Fans verzichten. Reifert zielt hier außerdem darauf ab, möglichst wenig nach Death Metal zu klingen, auch die Produktion ist betont unmetallisch angelegt. Ob Reifert Hardcore-Punk machen wollte, um politische Botschaften zu verbreiten, oder ob der Sound einfach solche Texte verlangte? „With Man In Charge“ ist jedenfalls eine Brandrede, die sich sehr spezifisch gegen aktuelle Missstände richtet. Oft driftet sie aber auch in wildes Gefluche ab. Solche Ausbrüche erschöpfen sich irgendwann, danach weiß man nicht immer, was sie gebracht haben, befreiend wirkt aber auch dieser.