Als dem armen Jus Osborn nach dem etwas zu experimentellen Album "Let Us Prey" von 2002 die langjährige Rhythmusfraktion weglief, um RAMESSES zu gründen, schienen ELECTRIC WIZARD am Ende zu sein. Dass der Sänger und Gitarrist aber nicht aufgab und mit neuer Besetzung die Band wieder etwas mehr auf den ursprünglichen Kurs brachte, wissen wir seit dem 2004er "Comeback"-Album "We Live".
Und mit dem neuen Album "Witchcult Today" bleiben ELECTRIC WIZARD auch mit abermals gewechseltem Schlagzeuger straight auf diesem Kurs. Soll heißen: Osborn pendelt weiterhin zwischen klassischem Doomrock und fiesem, niederfrequenten Gedröhne (mit dem ein ehemaliger Ox-Schreiber und jetziger Visions-Redakteur seinerzeit bei der Veröffentlichung des 2000er Albums "Dopethrone" ein klein wenig überfordert schien, hihi ...).
Trotz Songlängen von bis zu elf Minuten und ausgiebigen Instrumental-Passagen steht aber auch auf "Witchcult Today" wiederum der Song an sich im Vordergrund, selbstzweckhafte Experimente sind wohl endgültig Vergangenheit.
Was nicht heißen soll, dass ELECTRIC WIZARD zu straighten Rockern mutiert wären, nicht nur das wie eine Beschwörungsformel klingende "Black magic rituals & perversions" stellt klar, dass wir es hier mit im positiven Sinne durchgeknallten Dopeheads zu tun haben.
(8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #41 Dezember 2000/Januar/Februar 2001 und Jan Schwarzkamp
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #33 IV 1998 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #38 März/April/Mai 2000 und Lars Bartmann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #49 Dezember 2002/Januar/Februar 2003 und Kalle Stille
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #116 Oktober/November 2014 und Peter Wingertsches
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #75 Dezember 2007/Januar 2008 und André Bohnensack