Wieder ein Label, das ich im Auge behalten muss: DPG aus Minneapolis. Viele Veröffentlichungen hat es noch nicht vorzuweisen, aber die wenigen Vorhandenen zeugen von einem breit gestreuten Geschmack, und vor allem von einem, mit dem ich mich gut anfreunden kann.
SELF-EVIDENT mit ihrem Math-Rock waren so ein Beispiel, und auch THE WILLIS können mich beinahe auf Anhieb überzeugen. Das sind fünf gar nicht mehr so junge Herren aus irgendeinem Kaff in Winsconsin mit ihrem Debüt unter dieser Fahne.
Der Albumtitel zeugt von einer nerdigen Art Humor, und dieser Humor zieht sich tatsächlich durch die gesamte Spielzeit der zwölf Songs. Das zeigt sich offen in den Texten, etwas subtiler aber auch in der Musik.
Fürs College sind die Musiker eindeutig schon zu alt, der Geist von ausgelassenen, sorglosen Partys ist dennoch deutlich spürbar. THE WILLIS spielen schmissigen Pop-Punk mit dem Anspruch, eine Rockband zu sein.
Den besonderen Pfiff erhält die Musik durch den auffälligen Synthie, der überwiegend wie üblich Melodiebögen in die Songs flicht, andererseits aber krude Flächen produziert. Alles in allem nicht die Neuenrfindung des Rades, aber trotzdem ein solides Gute-Laune-Album, aus dem nur der zweite Song etwas herausfällt, weil er ein wenig vor sich hinplätschert.
(48:11) (07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #65 April/Mai 2006 und Christian Meiners