Die Rostocker WHO'S MY SAVIOUR sind mal wieder der Beweis, dass es in Deutschland wirklich einen ganzen Arsch voll großartiger Bands gibt, die einfach mehr Beachtung verdient haben. An dieser Stelle sei nur auf die Reviews von TACKLEBERRY und NOVEMBER 13TH in dieser Ausgabe verwiesen.
WHO'S MY SAVIOUR spielen eine wüste Mischung aus Grindcore, Hardcore, Crust, Death Metal und was weiß ich alles, als grobe Orientierungspunkte seien hier mal die grandiosen HYPOCRITICAL SOCIETY, HIS HERO IS GONE oder KURT genannt, eher Grindcore im klassischen Sinne als extreme Spielart von Hardcore und nicht pures stumpfes Geschwindigkeitsgebolze.
Das Trio, von dem zwei Leute auch bei den superben Ultragrindern CYNESS und WOJCZECH die Saiten bearbeiten, geht aber mit unendlich vielen kleinen Ideen, Breaks und Melodien zu Werke, die "Glasgow Smile" zu einer völlig eigenständigen und sehr abwechslungsreichen Platte machen, die den Split-Vorgänger mit IDIOT SAVANT locker in den Schatten stellt.
Die Produktion ist gut und druckvoll, aber natürlich. Sicher wird die Musikpolizei feststellen, dass hier nicht jeder Schlag genau auf der eins sitzt, aber dafür strotzt die Platte vor Lebendigkeit und transportiert Wut und Melancholie in einem Atemzug.
Dass ich eine Platte dreimal hintereinander höre, passiert wirklich selten und darf gerne als großes Kompliment aufgefasst werden. (9)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #76 Februar/März 2008 und Ollie Fröhlich