Nicht allein das historische Sample, in dem ein britischer Radiomoderator über Kassettenrecorder sinniert, auch das antike Instrumentarium der NIGHT BEATS und der leicht kalauernde Albumtitel legen nahe, dass die Band aus Seattle die Welt durch einen Nostalgiefilter betrachtet.
Doch das Nostalgische ist hier nicht Selbstzweck, mit „Who Sold My Generation“ kreieren die drei eine ganz eigensinnige und -artige Vintage-Psychedelia, die den Spagat zwischen fuzzigen 66er-Sounds vom Schlage der ZZ TOP-Vorläufer MOVING SIDEWALKS und modernerer Irrenhauspsychedelia à la BUTTHOLE SURFERS mit spielerischer Mühelosigkeit schafft.
„Power child“ stürmt dabei in ungebremster Leidenschaftlichkeit geradewegs in den Abgrund, „Porque mañana“ oder „Burn to breathe“ verbreiten nur die besten, sonnendurchtränkten Pop-Vibrationen und mit dem nervösen Rausschmeißer „Egypt berry“ ähneln sie schon etwas den Liverpooler Pop-Psychern CLINIC.
„Who sold ...“ ist natürlich bewusst darauf angelegt, dass Vorbilder und Inspirationen gesucht und gefunden werden können, jedoch verfügen NIGHT BEATS stets über genug Originalität, um völlig unverwechselbar zu klingen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #159 Dezember 2021 /Januar 2022 2021 und Gereon Helmer
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