Nachdem das 2019er Album der Texaner mit der aufregenden Produktion von BLACK KEYS-Mastermind Dan Auerbach auch über Szenekreise hinweg für hochgezogene Augenbrauen gesorgt hat, kommen NIGHT BEATS mit dem etwas bodenständigeren „Outlaw R&B“ etwas geerdeter daher. Furztrockener Boogie-Rock mit lysergsaurer Acidrock-Leadgitarre, vieles auf dem Album klingt beinahe wie eine Kombination aus T-REX und QUICKSILVER MESSENGER SERVICE. Der Tonus, also die Grundspannung ist dennoch deutlich reduzierter als bei vorigen Alben. Vergleiche mit TITO & TARANTULA und auch diversen Spaghetti-Western-Scores sind dennoch zulässig und naheliegend. Zwar sind immer noch Garage-Elemente vorhanden, doch die Mehrzahl der Nummern ist mit lässigem Desert-Groove versehen, die Sonne der Südstaaten brennt sich fest in die Rillen des hübschen, bunt verzierten Vinyls. Insgesamt ist das Coverartwork auch ein trippiger Augenschmaus, das dicke Fold-out-Cover strotzt vor psychedelischer Ornamentik und in den sonnigeren Momenten schwingt hier auch ein gewisses Woodstock-Flair mit. Ein spezielles Album, bei dem die Faszination für die Outlaw-Mythen der Sechziger-Biker-Movies den Groove bestimmt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #159 Dezember 2021 /Januar 2022 2021 und Gereon Helmer
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