In grauer Vorzeit gab es von besonders smarten Szenegängern mal den Vorwurf, WHITE FLAG seien eine Naziband - einfach nur, weil die sich bei der Namenswahl von BLACK FLAG hatten inspirieren lassen. Dabei war auch MAJOR THREAT im Gespräch, als Pat "Schnauzbart" Fear einst in den frühen Achtzigern in Los Angeles die Band gründete.
Seitdem tauchen WHITE FLAG immer wieder irgendwo auf, sind ein kleines, wohlgehütetes Geheimnis unter Menschen, die sowohl obskure Kleinauflagenplatten aus aller Welt sammeln wie auch auf zitierfreudigen Pop-Punk stehen - von einer Band, die manche als Erfinder jenes hybriden Stils bezeichnen.
Bis heute sind WHITE FLAG aktiv, spielen regelmäßig in Deutschland, und so dürfte es auch Menschen geben, die sich für diesen Rerelease interessieren. Denn "Wild Kingdom" in der "Expanded Edition" enthält so ziemlich alle Songs, welche die Band 1986/87 eingespielt hat und aus denen sich das "Wild Kingdom"-Album sowie das "Zero Hour"-Album (letzteres erschien in Deutschland auf Starving Missile Records) zusammensetzte.
Songs aus diesen Sessions tauchten aber auch auf "Sgt. Pepper" und der in Südafrika erschienenen "Freedom Fighters"-7" auf - Doppelverwertung rules, macht aber dem Fan das Leben schwer. Immerhin finden sich im Booklet Mini-Linernotes, dazu Reproduktionen der Originalcover, man hätte sich aber schon eine ausführliche History aus der Feder von Mr.
Fear gewünscht. Egal, Freunde smarten Punkrocks sollten WHITE FLAG endlich entdecken, "Wild Kingdom" taugt dazu, ersetzt Altpunks aber auch abgenudeltes Vinyl. (7)
© by - Ausgabe # und 30. September 2013
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #44 September/Oktober/November 2001 und Guntram Pintgen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #45 Dezember 2001/Januar/Februar 2002 und Guntram Pintgen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Guntram Pintgen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Kalle Stille
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #49 Dezember 2002/Januar/Februar 2003 und Guntram Pintgen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #80 Oktober/November 2008 und Joachim Hiller