W.H. WALKER

Duds!

Um „Duds!“ in Worte zu fassen erfordert es eine Unmenge an Superlativen ohne diesem überragenden Album dabei auch nur annähernd gerecht zu werden. Tatsächlich kommt mir jedoch keine Band in den Sinn, die einen so ernsten und zeitgleich respektlosen Zugang zu Popmusik schafft, wie die Jungs aus Portland.

Mit spielerischer Leichtigkeit und dem nötigen Herzblut bedienen W.H. WALKER sich drückender R&B-Rhythmen, ungestümer Garage-Pop-Reminiszenzen und des Spirits von Sixties-Collegeradio-Hits.

Somit greifen sie auf die Bausteine uramerikanischen Liedguts zurück und erschaffen die Essenz für einen Feelgood-Song nach dem anderem. „Suds“ sei hierfür beispielhaft: mit klebriger Konsistenz zieht sich eine Melodie von unbegrenzter Halbwertszeit durch die ganze Nummer und wird dabei von einer brodelnden Rhythmik und Devin-Clarks charismatischer Simme getragen.

Bobby Darins „Dream Lover“ wird so gekonnt neu intoniert, dass sich jede lahme Americana-Festzeltkapelle vor Schreck auflöst und „Listen up, Mac“ hätte auch BAD SPORTS, MEAN JEANS oder GENTLEMAN JESSE gut zu Gesicht gestanden.

„Krang’s gang“ hingegen ist ein Ivy League-Nonsens-Knaller und mit „Say-say baby“ wird „Duds!“ mit einer Hommage an den stilistischen Nährboden W.H. WALKERs, dem Black & Blind Blues, beschlossen.

Dazu gibt’s Doo-Wop-Groupshouts, ein unerhört vielseitiges Songwriting und brillante Melodien galore – ich sag’s ja: eine imponierende Platte.