Auch mit ihrem dritten Album in vier Jahren sind LATTERMAN aus Long Island, NY sich selbst treu geblieben, kombinieren sie treibenden, lauten Punkrock mit dem für sie typischen, sich oft in den oberen Stimmlagen bewegenden mehrstimmigen Gesang.
Da wird jeder zweite Song zur Hymne, sieht man die ersten fünf Reihen eines Konzertes in einem kleinen D.I.Y.-Club vor sich, die lauthals die Refrains mitgrölen und dabei die rechte Faust in der Luft haben.
LATTERMAN, das sind Punkrocker im Herzen, mit großen Gefühlen und Sinn für überschwängliche Melodien jenseits der Pop-Punk-Klischees, die gekonnt mit dem Gegensatz zwischen richtig lauten und dann auch mal ganz leisen Passagen arbeiten.
Wo andere Sänger jedoch gerne mal in Selbstmitleid versinken, waren und sind LATTERMAN eine explizit politische Band, die sich immer wieder in ihren Texten dem Zustand der Szene widmet, Unschönes wie Homophobie offen anspricht und insgesamt erfreulich konkret ist, nicht in selbstverliebtem, kaum deutbarem pseudopoetischem Geschwurmel versinkt.
Eine rundum angenehme Band, die alles richtig macht und für mich die derzeit stärkste Band auf Deep Elm ist. (30:20) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #105 Dezember 2012/Januar 2013 und Alex Schlage
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #68 Oktober/November 2006 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #63 Dezember 2005/Januar 2006 und Joachim Hiller