MOLOKEN aus der schwedischen Krach-Hochburg Umeå sind eine relativ neue Band. Die Aufnahmen zu dieser EP entstanden im Herbst 2007, bereits wenige Monate nach Bandgründung. Die Schweden haben sich irgendwie eine kleine eigene Nische in der Lücke zwischen "richtigem Metal" und der trendigen Sludge/Doom-Geschichte geschaffen.
Sie haben jedoch kein Interesse an den beiderseits existenten Klischees, sondern sind viel mehr bestrebt, beide in Form und Klang aufzubrechen und neu zu konfigurieren. Während sich die Produktion und das verwendete Klangmaterial eher an klassischem Metal orientieren, erinnert die konzeptionelle Arbeit eher an progressivere Versuche der NEUROSIS-ISIS-CULT OF LUNA-Schule.
Äußerst interessant ist der Ansatz, nicht mehrere Songs aneinander zu reihen, sondern Klang wie eine fortlaufende Geschichte zu benutzen; keine der verwendeten musikalischen Passagen wird wiederholt.
Natürlich tauchen einzelne Töne und Phrasen wie Buchstaben und Wörter eines Texts immer wieder mal auf; dann jedoch in anderem Bedeutungszusammenhang. Die Musik orientiert sich an den Texten, ist aber nicht gänzlich an diese gebunden.
Vielmehr ergibt sich ein immerwährender Erzählfluss aus fortschreitender Musik und eben den Lyrics. Die Tragweite des Konzepts kann man jedoch nur erahnen; viel zu schnell sind die 15 Minuten Spielzeit von "We All Face The Dark Alone" vorbei.
Gut und interessant gemacht; bleibt abzuwarten, wie sich das Ganze dann in Albumlänge macht.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #123 Dezember 2015/Januar 2016 und Peter Wingertsches
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #87 Dezember 2009/Januar 2010 und Konstantin Hanke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #149 April/Mai 2020 und Peter Wingertsches
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #80 Oktober/November 2008 und Konstantin Hanke