Im Info werden die Namen LAG WAGON, ALKALINE TRIO und RISE AGAINST verwendet, um einem den Sound von DEARLY DEPORTED näher zu bringen, ich denke, das bringt die Sache auch ziemlich gut auf den Punkt. Und wer hätte gedacht, wie frisch sich Melodic Hardcore gute zehn Jahre nach Hochphase des Genres noch anhören kann.
Die vier Musiker aus Belgien überzeugen beim Großteil der dreizehn Stücke auf "Watching From A Distance" durch Eingängigkeit und ein Händchen für clevere Harmonien. Natürlich hat man das alles schon einmal irgendwie gehört, aber wen soll das stören, immerhin klingen nicht viele Bands des Genres so unbemüht.
Nur sollten DEARLY DEPORTED die eh schon selten vorhandenen Momente, in denen geknüppelt wird, ganz einstellen. Eine Band mit so vielen schönen Melodien hat das nicht nötig. Besser zu gefallen wissen da die detailverliebten Spielereien, mit denen die Songs zusätzlich aufgelockert werden.
Das Album wurde übrigens von Bill Stevenson im Blasting Room gemastert, aber das ist bei weitem nicht der einzige Grund, warum die Band den internationalen Vergleich nicht zu scheuen hat, Stücke wie "10 to 1" oder "Strength to believe" können locker mit der Konkurrenz aus Skandinavien oder Übersee mithalten.
(41:16) (06/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #65 April/Mai 2006 und Lars Koch