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DOLLARS FOR DEADBEATS

Was It A Good Night?

Das zweite Album der 2010 gegründeten Münchner Band legt dieses Mal mehr Gewicht auf Melodien als auf rotzigen nach vorne geballerten Hardcore. Das JINGO DE LUNCH-Flair bleibt bei einigen Songs wie „I should’ve just gone home“ oder „Eric Garner“ erhalten. Das liegt nicht nur an der sehr guten Stimme von Sängerin Kristy und dem Background-Sänger, die beide sicher und stimmgewaltig agieren – und das ist im weiten Bereich Punk und Artverwandtes auch nicht allen gegeben –, sondern auch an den vertrackten, harten und doch gefühlvollen Songstrukturen, die irgendwo zwischen Hardcore, Indierock und Punkrock pendeln. Songs wie „Into the night“, „Bathroom tiles“ oder „Gondola rules“ sind echte Ohrwürmer. Aber auch textlich bezieht die Band klar Stellung wie in „Dancing in Syria“ über das Elend an den Mauern der Festung Europa, beim fast schon balladesken „White roses“ über die Weiße Rose oder „Eric Garner“, das an den Tod des Schwarzen Eric Garner erinnert, der 2014 bei seiner Festnahmen auf Staten Island, New York von den Cops getötet wurde. „Was It A Good Night?“, fragt die Band. Eine gute Platte ist ihnen auf jeden Fall gelungen. DOLLARS FOR DEADBEATS würden gut in den Kölner Sonic Ballroom passen – ich freue mich schon mal drauf und drehe die Platte noch mal um!