VIKTORIAPARK

Was ist schon ein Jahr?

Vor einer halben Ewigkeit habe ich mal durchaus begeistert eine Platte der Berliner Band VIKTORIAPARK mit dem Titel „In Teufels Küche" besprochen, die mich fast in selbige brachte, denn mir wurde mit Kündigung gedroht.

Ich bin immer noch da und die charmanten Berliner wieder, also mal schauen, was mir da vor zehn Jahren gefallen hatte und es vielleicht immer noch tut. Damals war es Susie Pinkawas leicht näselnder Gesang und der grundsätzlich schön arrangierte poppige Indierock mit deutschen Texten, der damals noch mehr Fremdkörper als heute war, wo sich ähnlich gelagerte Kapellen ja die Klinke in die Hand geben.

Und in dieser Hinsicht haben VIKTORIAPARK eher noch an Reiz gewonnen als verloren, denn „Was ist schon ein Jahr?" klingt angenehm untrendig und wenig glattgebügelt, also unbeeindruckt vom allgemeinen Zeitgeist, und clevere, subtil lyrische Texte haben sie auch immer noch.

Vielleicht treffen VIKTORIAPARK nicht mehr ganz meinen aktuellen musikalischen Nerv, aber an ihren äußerst geschmackvollen, immer originellen Popsongs gibt es wenig zu mäkeln, vor allem im Vergleich zu Berliner Mist wie PANDA oder dem letzten, äußerst miserablen Farin Urlaub-Album - da weiß ich doch, wen ich jederzeit vorziehe.

Die gelungene Rückkehr berlinerischer Niedlichkeit.