WARSHIP

Supply And Depend

Man könnte fast meinen, es zeichne sich ein neuer, durchaus erfreulicher Trend ab: Musiker von einstigen HC-Größen gründen ein Nebenprojekt, das die jüngsten Platten ihrer Hauptbands qualitativ um einiges übertrifft und mit dem sie keine politische Explizität in den Texten scheuen.

Nachdem die von (ehemaligen) THURSDAY-, GLASSJAW- und CONVERGE-Mitgliedern gegründeten UNITED NATIONS mit ihrem selbstbetitelten Debüt genau das geschafft haben, ziehen nun auch andere nach: WARSHIP, lediglich bestehend aus Rob Lauritson und Francis Mark der letztes Jahr aufgelösten FROM AUTUMN TO ASHES, legen mit „Supply And Depend" eine Platte vor, die sich spontan jeglichen Vergleichen mit anderen Bands entzieht.

Man spürt Wut und Resignation, gleichzeitig aber auch die Erkenntnis, dass es irgendwie weiter gehen muss. Dass sich WARSHIP mit der uns gegebenen Realität also nicht zufrieden geben, erkennt man nicht nur an Songtiteln wie „Profit over people" oder „We've never been equal" sowie den dazugehörigen Texten.

Auf „Supply And Depend" kreierten sie nämlich einen fesselnden Stil, der sich aus dekonstruierten Punk-, Alternative- und Emocore-Versatzstücken und einem dezent-morbiden Charme zusammensetzt; ein Stil, der dieses Gefühl musikalisch artikuliert.

Das hier ist kein Album zum Saufen und auch keines zum Weinen. Es ist für all die, die das Leben mit all seinen Widersprüchen akzeptiert haben und trotzdem weitermachen. Existenzialismus, ihr Penner.