SWORD

Warp Riders

Wie jeder weiß, hat der Weltraum (wahrscheinlich) unendliche Weiten, in denen es viel spannendes Zeugs zu entdecken gibt, es ist also ein Sammelsurium von Thematiken aller Art. Und da die vier Texaner von THE SWORD, die dem Mainstream-Metaller wohl als Vorband von METALLICA bekannt sein mögen, vom nerdy-mythologischen Fantasy/Kerker- und Drachen/Wikinger-Image wegkommen wollten, haben sie sich auf ihrem dritten Album inhaltlich mit Science Fiction beschäftigt, was zugegebenermaßen genauso nerdy ist.

Passend dazu ist das Cover von „Warp Riders“ eine Quasi-Hommage an die SciFi-Groschenromane der Sechziger Jahre à la Perry Rhodan. Trotz dieser thematischen Neuausrichtung – „Warp Riders“ ist eine „psychedelische Weltraum-Oper“ in zwei Teilen – bleibt die Band ihren musikalischen Wurzeln treu, wiederholt sich dabei aber nicht, wie es zum Beispiel Langweilerbands wie AC/DC fortwährend machen.

Die Musik von THE SWORD ist immer noch von BLACK SABBATH, der NWOBHM und der frühen Bay Area-Thrash-Schule inspiriert, doch der Fokus auf „Warp Riders“ wurde auch in Richtung Siebziger-Hard-Rock verlagert.

Dieses Konzept wird perfekt unterstützt durch die Produktion von Matt Bayles (unter anderem MASTODON). Denn das Album klingt zeitlos und schielt nicht auf aktuelle Toningenieur-Trends. Zwar ist „Warp Riders“ nicht ganz so dreckig und rauh wie das phänomenale Debüt „Age Of Winters“ und es reproduziert auch nicht dessen wunderbare Drauflos-Attitüde.

Dafür ist Album Nummer drei sehr elaboriert und durchdacht ausgefallen, ohne dass es an Spontaneität oder Heavyness mangelt – und ist somit jetzt schon ein kleiner Klassiker in den scheinbar unendlichen Weiten meiner Plattensammlung.