Bitte? Ein Album mit 21 Tracks und alles sind B-Seiten? Von einer Band, die 1987 gegründet wurde und sich 2009 auflöste und es in dieser Zeit auf gerade mal sechs Alben brachte. Da stellen sich einige Fragen. Wie kommt es zu dieser hohen Anzahl an B-Seiten-Songs? Und vor allem: Wo kommt diese hohe Hitdichte her? Die meisten Bands erreichen noch nicht einmal mit ihren A-Seiten-Songs diese Güte und würden wahrscheinlich dafür töten, solche Songs zu schreiben. Und das zu Zeiten, wo auf B-Seiten noch eher „Füller als Knüller“ verwurstet wurden. Kein Wunder also, dass die aus dem schwedischen Västerbotten stammenden THE WANNADIES zu einer der erfolgreichsten skandinavischen Indiepop-Bands der Neunziger-Jahre wurden, bei einigen Majorlabels veröffentlichte und es sogar in die britischen Charts schaffte. Dieses Album bietet einen grandiosen Überblick über ihre Bandbreite von großartigen Powerpop-Nummern mit verzerrten Gitarren und ordentlich Drive bis hin zu zahlreichen balladesken Indie-Hymnen. Der kommerziell erfolgreichste Song der Band, „You and me song“, ist in einer alternativen Version übrigens auch vertreten. Das macht einfach nur großen Spaß. Fans von WEEZER und den PIXIES sollten sich nicht die Chance entgehen lassen, sich hiermit bestens unterhalten zu lassen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #164 Oktober/November 2022 und Axel M. Gundlach