VESSELS

Helioscope

Es ist immer sinnvoll, einen Blick ins Kleingedruckte zu werfen. Tut man dies bei „Helioscope“, dem zweiten Album der Briten VESSELS, stößt man auf den Namen John Congleton, der die Platte in seinem Studio in Dallas, TX aufgenommen und gemischt hat.

Congleton ist ein genialer Produzent und Musiker, der allerdings unter dem Fluch leidet, dass bei seinem Namen, so auch hier, diverse bekanntere Bands genamedropt werden, der seiner eigenen genialen Formationen THE PAPER CHASE aber ständig vergessen wird – da sieht man mal, wohin es führt, wenn alle nur voneinander abschreiben ...

„Helioscope“ ist ein Album, dass sich mit jedem Hördurchlauf stärker einbrennt, das im Gegensatz zu einer Platte voller Pophymnen nie im Vordergrund steht, sich mit sphärischen, über weite Strecken instrumentalen Passagen lieber im Hintergrund hält, aber immer wieder in den Vordergrund tritt.

Soundscapehafte Phasen wechseln sich ab mit Prog- und Math-Rock-Parts, das Schlagzeugspiel ist auch mal trancig, und würden VESSELS statt mit OCEANSIZE, wie in der Vergangenheit geschehen, mit 65DAYSOFSTATIC auf Tour gehen, ich denke, ich wäre nach der Vorband so begeistert, dass ich mich nach den ersten Takten der leider viel zu nervig geworden Hauptband aus dem Club entfernen würde.

Ein buntes Postrock-Allerlei, geschmackvoll angerichtet von einem Meisterkoch.