Einmal mehr ist die Alte Welt dem Land am anderen Ende selbiger ein halbes Jahr hinter her: Schon im September 2006 erschien in Australien das Debüt-Album von WOLF & CUB aus Adelaide, die sich angeblich nach einem japanischen Comic benannt haben.
In Ermangelung anderer griffiger Termini wurde die Band ein ums andere Mal mit dem schon leicht faulig riechenden Genre Stoner Rock in Verbindung gebracht - ein Vergleich, der meiner Meinung nur sehr begrenzt Sinn macht.
Klar, sie durften mit QOTSA touren und weisen eine recht riffige, wuchtige Grunddisposition, doch erinnern mich die fiebrigen, erstaunlich tanzbaren Songs der teilweise mit zwei Drummern/Drumsets antretenden Formation viel eher an die frühen BLACK REBEL MOTOR CLUB.
Dazu kommt, was den Sound nur noch interessanter macht, auch noch ein gewisser Frühachtziger-Waverock-Einfluss und eine schön psychedelische Gitarrenlärm-Overdose courtesy of SPACEMEN 3. Dem Eindruck eines brachialen, reinen Gitarren/Rock-Albums stehen dann immer wieder sphärische, ruhige Klänge und eine hier und da recht tanzbarer Beat entgegen, so dass man es erfreulicherweise mit einem Album zu tun hat, auf dem einem nicht alles schon nach drei Takten irgendwie bekannt vorkommt.
Spannend! Nur noch eine Bitte an alle Labels und Promoter: Nie wieder den NME zitieren. Wenn der was von "hottest new thing on the planet" schreibt, hat das was von der Glaubwürdigkeit einer Bild-Schlagzeile.
Danke. (45:57) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Joachim Hiller