Als überzeugter Verächter von Remixen und Reinterpretationen war ich skeptisch, wie das für einen Auftritt im Guggenheim-Museum neu arrangierte Material von Nika Roza Danilova klingen würde, hatte doch für die klassische, weitgehend von Elektronik befreite Dekonstruktion niemand anderes als JG Thirlwell (FOETUS) seine Finger im Spiel.
Videos vom Auftritt überzeugten musikalisch – allerdings auch, dass Jim Foetus als Dirigent kein Großer wird, weil seine maximal drei Gesten dafür nicht ausreichen dürften – und ich war gespannt auf eine Studioumsetzung.
Es ist gelungen! Vom Ballast befreit, atmet die Stimme von Zola Jesus wie ein guter Sommerwhisky und legt neue Facetten frei, die bisher oft unter Synthesizern begraben lagen. Die Streicherkompositionen von Thirlwell sind großartig umgesetzt und zeigen einmal mehr, dass der Mann immer wieder mit neuen Talenten überraschen kann.
Wer keine Angst vor moderner Klassik hat und – wie ich – die Stimme der kleinen Frau liebt, der greife zu. Die ersten Exemplare kommen mit einer DVD des Guggenheim-Auftritts. Abzug gibt es für die mehr als dämliche Veröffentlichungspolitik mit iTunes/CD-only Bonustrack, den es auch nicht mit dem Download gibt.
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