SERPH

Vent

Das japanische Label Noble ist ja schon seit geraumer Zeit eine gute Anlaufstelle für avantgardistische Nippon-Elektronik und J-Pop abseits des Mainstreams. So auch das Projekt SERPH, hinter dem letztendlich nur ein junger Komponist aus Tokio steckt, der im letzten Jahr sein Debüt „Accidental Tourist“ veröffentliche.

Das zweite Werk „Vent“ ist eine durchaus schöne, wenn auch etwas zwiespältige Angelegenheit, da SERPH einerseits an die melodischen mit leichten Jazz-Einflüssen versehenen Neo-Klassik-Sounds eine Ryuichi Sakamoto erinnern, vor allem hinsichtlich seiner minimalistischeren Film-Soundtracks, andererseits auch mit allzu beliebiger Breakbeat-Rhythmik und Anklängen von Techno aufwarten.

„Vent“ ist auf jeden Fall eine sehr ästhetische Fusion unterschiedlicher Stile, die allerdings eine gewisse Seichtheit aufweist, als ob sich SERPH nicht so recht entscheiden können, ob sie nun zuckrig eingängiger wie verträumter J-Pop sein wollen oder kompositorisch anspruchsvollere Minimal-Elektronik.

Man sollte also entweder schnell die platte Breakbeat-Rhythmik über Bord werfen oder sich eine süße japanische Sängerin suchen, die nicht nur wie hier ab und zu „Lalala“ macht, denn so ist „Vent“ leider weder Fisch noch Fleisch.