LYSISTRATA sind seit Beginn ihrer Karriere eine Band, die heraussticht. Die Franzosen arbeiten ehrgeizig an ihrer Kunst und würden nie in Verdacht geraten, zugunsten des Erfolgs Zugeständnisse zu machen. Das mag im Ergebnis manchmal sperrig oder ungewohnt klingen und die Stadien dieser Welt werden damit wohl auch nicht gefüllt, aber ein höchst individueller Sound ist eben auch geeignet, eine treue Hörerschaft an sich zu binden und einen künstlerisch individuellen Ausdruck zu finden. Trotzdem operieren LYSISTRATA aber nicht fernab bekannter Kategorien. Der Sound von „Veil“ ist tief verwurzelt in den Neunzigern und der Begriff Grunge drängt sich hier förmlich auf. So geschmackssicher und eigenwillig wurde dieser Sound in den folgenden Jahrzehnten allerdings selten umgesetzt. Mit Anleihen von Post-Hardcore und Industrial sind die Songs maximal düster gehalten und LYSISTRATA haben kein Problem damit, einen Track wie „Rise up“ gänzlich im atonalen Lärm versinken zu lassen, was anspruchsvoll ist, die geneigte Hörerschaft aber auch in absolute Euphorie versetzen kann. Und es ist ja auch nicht so, als hätte „Veil“ nicht auch Hits wie „Horns“ zu bieten. Mit ihrem dritten Album haben LYSISTRATA erneut etwas mit Substanz und Strahlkraft geschaffen, das fernab von Trends stattfindet, auch wenn die Neunziger gerade von vielen beackert werden.
© by Fuze - Ausgabe #72 Oktober/November 2018 und Dennis Müller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #146 Oktober/November 2019 und Anke Kalau
© by Fuze - Ausgabe #72 Oktober/November 2018 und Christian Biehl
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #140 Oktober/November 2018 und Anke Kalau
© by Fuze - Ausgabe #106 Juni/Juli 2024 und Christian Biehl
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #174 Juni/Juli 2024 und Anke Kalau