ORANSSI PAZUZU

Valonielu

Auf den meisten Bandfotos stehen die fünf Mitglieder von ORANSSI PAZUZU im Wald herum, denn Black Metal ist oft gepaart mit einer seltsamen Naturverbundenheit. Aber vielleicht liegt es auch nur daran, dass Finnland nun mal ein dünn besiedeltes Land ist, wo man schnell im Wald steht.

Im Wald stehen hier wahrscheinlich auch puristischere Black Metal-Liebhaber, denn sieht man vom bedrohlich apokalyptischen Gesamtsound ab und dem typischen heiseren Krächzen von Sänger/Gitarrist Jun-His, der vorher bei den gar nicht schwarzmetallischen KUOLLEET INTIAANIT gespielt hat, sind ORANSSI PAZUZU oft mehr eine alternativrockige Experimental-Band.

Das äußert sich dann in ausladenden progrockigen Instrumentalpassagen, bei denen auch der Synthesizer verstärkt zum Einsatz kommt. Ein dickflüssiges Gebräu haben die Finnen da angerührt, erreichen aber nie das exzessive Level der als Hipster-Metal verschrieenen LITURGY oder WOLVES IN THE THRONE ROOM.

Angesichts von Jun-His’ vorherigen Bandaktivitäten wirken ORANSSI PAZUZU aber oft etwas artifiziell und aufgesetzt, auch wenn es sich bereits um ihr drittes Album handelt. Das macht die wuchtig umgesetzte Klangästhetik der Finnen zwar nicht unbedingt schlechter, aber es bleibt die Frage im Raum, ob nicht genau das hier Hipster-Metal ist.