Nein, das will ich alles nocht noch mal lesen müssen: Dass George der „stille“ Beatle war, John der Zyniker, Paul der Schwiegermutterliebling, Ringo der Hallodri. Ebensowenig möchte ich noch einmal lesen müssen, dass nach Altamont die Rockmusik ihre Unschuld verloren habe.
Mit derartigen Banalitäten und wüster Platitüdendrescherei ist der „Appetithappen“ auf die wunderbare Welt des 60s-Pops leider verseucht und macht das Buch quasi unlesbar. Allgemeinplätzchen reiht sich an Allgemeinplätzchen, dabei meint Uwe Schleifenbaum es gewiss gut, hat sicherlich profundes Wissen zu vermitteln und sicher ist es lobenswert, Novizen und nachgeborenen Generationen etwas Nachhilfe zu geben.
Das rechtfertigt aber keinesfalls Sätze wie „Die elektrische Gitarre wurde nur für ihn erfunden: Jimi Hendrix“! Handwerklich ist das Buch solide, ordentlich recherchierte Fakten, hier und da ein nettes Anekdötchen, keine großen Patzer.
Aber insgesamt bleibt der Eindruck, Schleifenbaum wollte „Sixties for Dummies“ schreiben. Angesichts der Phrasendrescherei überwiegt bei mir der Ärger.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #94 Februar/März 2011 und Gereon Helmer