CHURCH

Untitled #23

„Untitled #23"? Was ist denn das für ein Titel? Fällt den Australiern, die ja gar keine richtigen sind, nichts mehr ein? Und ist das tatsächlich schon das 23. Album? Bei THE CHURCH hatte sich ja schon länger der Trend abgezeichnet, dass man mehr an einem atmosphärischen Gesamtsound interessiert war als an herausstechenden Einzelsongs, und dennoch hatten sich die letzten, in diesem Jahrtausend aufgenommenen Platten der Herren Peter Koppes, Steve Kilbey und Marty Willson-Piper auf einem erstaunlich hohen Niveau befunden.

Und auch „Untitled #23" ist kein schlechtes Album, allerdings so nach innen gekehrt und soft, dass es nicht richtig zünden will. Mitreißende Explosionen bleiben aus, eher handelt es sich um Implosionen, denn die Vorliebe der Band für Shoegaze-Sounds ist diesmal in dicke rosa Wattebäuschchen eingewickelt.

THE CHURCH sind diesmal so weit oben in der Milchstraße unterwegs, dass ihre Platte zwar ein gelungenes Beispiel für sphärischen, atmosphärischen Psychedelicpop ist, aber echte Hits springen einen hier nun wirklich nicht an, sieht man mal von dem sehr schönen, sechsminütigen „Anchorage" ab.

Ich persönlich empfehle da eher Steve Kilbeys hervorragendes 2008er Album „Painkiller".