Ein Herrscher in einer Tetrarchie, ein Panzer, die viersträngige Wurzel einer Pflanze und eine US-amerikanische Metalband – unterschiedlicher könnten die Ergebnisse nicht sein, sucht man nach TETRARCH im Internet. Auf ihrem neuen Album, ihr zweites übrigens, zeigen sich TETRARCH zwar stark, aber nicht im Ansatz so variabel wie ihre Google-Ergebnisse. Als wäre der Nu-Metal so en vogue wie nie zuvor, prollen sich die vier Musiker:innen aus Atlanta durch die gute halbe Stunde von „Unstable“. Irgendwie ist alles dabei. Es grooven die Core-Vibes und sind gepaart mit Hooks, wie sie LINKIN PARK in ihren Anfangstagen nicht besser hinbekommen hätten. Alles auf diesem Album klingt stark. Sofern man ein Fan von dem Crossover/Nu-Metal der frühen 2000er ist. Einen klassischen roten Faden vermisst man hier allerdings. Teilweise kommt es einem so vor, als wollte die Band damit sagen: „Hey Fans, wir zeigen euch jetzt mal alles was wir können auf einmal!“ Das wirkt stellenweise doch etwas überladen. Die Dichte an Songs, die unsere Sommer-2021-Playlist bereichern, ist groß, jedoch auf Albumlänge dann doch eher egal. Mit der richtigen Stimmung macht „Unstable“ ordentlich Spaß. Auf einem Festival zum Beispiel aber das wird wohl noch ein wenig dauern. Und ob dieses Album bei dem nächsten Festival noch aktuell sein wird, werden wir sehen.
© by Fuze - Ausgabe #88 Juni/Juli 2021 und Manuel Stein
© by Fuze - Ausgabe #88 Juni/Juli 2021 und Andreas Regler