DISMEMBERMENT PLAN

Uncanney Valley

Nach zehn Jahren sind DISMEMBERMENT PLAN, die von 1995 bis 2001 vier Platten auf DeSoto veröffentlichten, wieder zurück. Man musste in der Zwischenzeit aber nicht ganz auf die Trademark-Stimme und Elemente des DISMEMBERMENT PLAN-Sounds verzichten, denn während Bassist Eric mit Ex-PROMISE RING-Sänger Davey Von Bohlen die wundervollen MARITIME gründete, machte ihr Kopf Travis Morrison 2004 mit „Travistan“ und TRAVIS MORRISON HELLFIGHTERS’ „All Y’All“ 2007 zwei gute Platten, die den Sound der Band aus Washington, D.C.

im Kern weiterführten. Wo wir eigentlich auch schon bei „Uncanney Valley“ wären. Es hat den Anschein, als wäre hier nur mal wieder die ursprüngliche Band vereint worden, um die Popaffinität der jeweiligen Soloausflüge mit dem Sound der letzten beiden DP-Platten zu verbinden.

Wo auf deren ersten beiden Alben noch bis auf wenige Songs – „The ice of Boston“ etwa ist ein früher Hit – teils sehr sperrige, noisige, funkige Töne vorherrschten, gab man sich vor allem auf der letzten Platte „Change“ sehr eingängig und atmosphärisch, was meiner Meinung nach auch bis heute ihren Höhepunkt markiert.

Der Funk-Einschlag noch subtil vorhanden, ist ihnen die Sperrigkeit fast ganz abhanden gekommen, dafür fällt vermehrter Synthie-Einsatz auf in den teils ungehobelten Popsongs wie „Daddy was a real good dancer“ oder „Living in song“.

Mit „Lookin’“ gibt es dann einen dieser typischen langen sphärisch-poppigen Songs, der auch auf einer der letzten beiden Platten hätte zu finden sein können. Ein gelungenes, wenn auch sehr gefälliges Comeback, das nicht nahtlos an ihre wirklich genialen Momente anschließt.

Dass einige der größeren Plattformen im Netz die Platte teilweise unterirdisch besprechen, ist allerdings auch vollkommen unverständlich.