Die Faktenlage zu dieser über die drei Labels Nafra, Navalla und hierzulande eben Dingleberry veröffentlichten Platte ist recht dünn. VEREDA kommen aus Barcelona, und ihre knappe Selbstbeschreibung auf Bandcamp lautet so: „VEREDA, das sind Edu, Kev, Adri, Simón und Albert, die seit 2021 Musik machen, um etwas Schönes zu erschaffen und zu versuchen, eine Stimme zu sein, die über der Niederlage erklingt wie ein gewaltiges Donnern.“ So poetisch, wie sich das liest, ist es wohl auch, denn der Gesang, meist eher Sprechgesang, nur hier und da gibt es Chöre, wirkt wie das Rezitieren von Prosatexten. Abgedruckt sind die auf dem Textblatt, aber nur auf Spanisch – um sie zu verstehen, braucht es mehr als nur Grundkenntnisse der Sprache. Die begleitende Musik ist eher zurückhaltend, schwillt nur gelegentlich zu einem post-hardcorigen Lärmen an. In der Kombination erinnert mich das sehr an die famosen ENABLERS um Pete Simonelli. Ein schönes Album, das durchaus auch nur zuhörend und nicht verstehend funktioniert.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #169 August/September 2023 und Joachim Hiller