Zu bewundern ist hier wieder einmal ein Versuch, mit Punkmusik Geld zu verdienen. Immerhin ist das Label ehrlich genug, was auch aus dem Info hervorgeht: "Auf Grund der schlechten Lage des Plattenmarktes wurde beschlossen, keine Singleauskopplungen, jedoch aber Videoclips zu den Songs zu machen, die zu besseren Zeiten wohl Singles geworden wären." Nun denn ...
Die Band ÜBERFLÜSSIG besteht aus zwei sehr schnieke aussehenden jungen Männern, die in einer Boygroup nicht auffallen würden und eine nette Mischung aus Pop, ein bisschen Punk und ein bisschen Rock-Gitarre spielen.
Geschielt wird auf den Teenager-Markt, der mit amüsanten Texten à la DIE ÄRZTE und alternativer Hüpfmusik à la SPORTFREUNDE STILLER derzeit wunderbar bedient wird. Mag sein, dass das bei dieser Band auch funktionieren wird, entsprechendes Marketing vorausgesetzt.
Für mich ist das Ganze ein ziemliches Brechmittel, weil der kommerzielle Blickwinkel zu aufgesetzt und zu widerlich daherkommt - dagegen war der Funpunk der späten 80er Jahre geradezu intellektuell und revolutionär.
Wobei die Band derart dümmliche Texte hat, dass ich diese am liebsten seitenweise zitieren würde: "Es ist jetzt Sommerzeit, die schönste Zeit im Jahr, wir gehen durch den Welt, wir sind nun ein Paar".
Noch besser: "Sie hieß Ute, wir aßen Pute". Bei RUDOLFS RACHE hätte das 1988 Lachstürme ausgelöst, weil jeder erkannt hätte, dass es Verarschung ist, bei ÜBERFLÜSSIG dürfte das ernst gemeint sein.
Weia. (2)
© by - Ausgabe # und 8. Januar 2021
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #155 April/Mai 2021 und Sven Grumbach
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #126 Juni/Juli 2016 und Fabi Schulenkorf
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #141 Dezember/Januar 2018 und Fabi Schulenkorf
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Klaus N. Frick
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #45 Dezember 2001/Januar/Februar 2002 und Stefan Kornberger
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #41 Dezember 2000/Januar/Februar 2001 und Stefan Kornberger
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #170 Oktober/November 2023 und Sven Grumbach
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #68 Oktober/November 2006 und Katrin Schneider