Eigentlich wollten sie ja nicht weg von ihrem Entdecker Larry Hardy und In The Red, wo die ersten beiden Alben der aus "Shitcago" stammenden PONYS erschienen sind, aber irgendwann lockte das grüne Gras von der anderen Seite des Zauns dann doch zu verführerisch und man wechselte zu Matador, die aber laut Frontmann Jarred nichts mitzureden hatten bei Longplayer No.
3, sondern die fertige Scheibe überreicht bekamen und releasen durften. Dass "Turn The Lights On" etwas anders klingt als die von Jim Diamond bzw. Steve Albini produzierten Vorgänger liegt aber, so Jarred weiter, ebenfalls nicht am Mitwirken von Producer John Agnello, sondern ist eher Zufall - und womöglich nur der Eindruck von Journalisten.
Gut so, denn die PONYS, zu deren geschätztesten Bands immer noch die CRAMPS zählen, haben ihren eigenwilligen "Achtziger-Wave-Pop trifft auf Seventies-Proto-Punk meets Spätachtziger-Indierock"-Sound einfach nur weiter verfeinert und ausgefeilt.
Mag Jarred das auch mit Unwillen quittieren, seine Stimme erinnert mich immer noch an die von Robert Smith, und wenn ich hier die wunderbar noisigen Gitarren von PIXIES und SONIC YOUTH heraushöre, muss das ja ein beteiligter Musiker nicht unbedingt nachvollziehen können.
Dazu kommt dann noch dieser gewisse 60er-Garage-Charme, bei "Turn the lights out" etwa rasselt der Schellenkranz und die Orgel pluckert fröhlich vor sich hin, so dass unterm Strich der Eindruck einer durch und durch eigenwilligen Band entsteht, die mit jeder Platte aufs Neue begeistert, ohne sich zu wiederholen.
Und jetzt raus hier, ohne einen blöden Pferdewitz zu reißen. (48:32) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Joachim Hiller
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