Da haben wir ja noch mal Glück gehabt: Laut Larry Hardy, dem Boss von In The Red, waren diverse Majors direkt nach Veröffentlichung des letztjährigen Debüts der aus Chicago stammenden Band hinter denen her.
Geklappt hat das (vorerst?) nicht, und so freuen wir uns über eine weitere geschmackssichere Platte auf dem Ausnahmelabel aus L.A. Auch mit "Celebration Castle" fällt es schwer, die PONYS stilistisch einzugrenzen, sie einer bestimmten Szene zuzurechnen, bewegen die sich selbstbewusst zwischen und in verschiedenen Genres.
Das zeigt sich hier noch ein ganzes Stück deutlicher als auf dem Debüt "Laced With Romance". Garage-Versatzstücke treffen auf einen unglaublich an THE CURE erinnernden Song wie "We shot the world" ("Seventeen seconds" lässt grüßen), Sänger und Gitarrist Jered Gummere nölt wie der junge Robert Smith, höre ich die "Flowerigkeit" von THE CURE aus den frühen Achtzigern heraus, und dann wieder ist man ganz knarzige Post-Neo-Wave-Band, spielt lauten Akustik-Punk und hat immer diesen düster-depressiven Touch.
Nahm man das Debüt noch mit Jim Diamond auf, ist man diesmal in "Chit-cago" geblieben und begab sich in die Hände von Steve Albini, was ja auch nicht schaden konnte. Wenn man die beiden Platten vergleichen will, so ist das Debüt erwartungsgemäß eine Spur ungestümer gewesen, wirkt "Celebration Castle" bedachter und relaxter, ohne was von der nervösen Zappeligkeit eingebüßt zu haben, welche die Band insgesamt auszeichnet.
Ein Ausnahmealbum von einer Ausnahmeband - wird Zeit, dass die lange angekündigte Tour endlich stattfindet. (37:15) (9)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Joachim Hiller
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