Musik aus Kroatien? Diese Kombination war mir bisher nur vom Eurovision Song Contest bekannt, und was ich da zu hören bekam, hat mir - gelinde gesagt - nicht gerade Freudentränen in die Augen getrieben.
Zweitens sind mir Bands aus dem Osten Europas immer nur in mehr oder weniger charmant rumpeligem Sound begegnet. Gut, dass ich nun "Turbo", veröffentlicht auf einem slowenischen Label übrigens, in die Finger bekomme, damit ich mal mit meinen eigenen Vorurteilen aufräumen kann.
LUNAR spielen instrumentale Musik, die beinahe obligatorisch einige Sprach-Samples verwendet, ganz selten aber auch mal einen Musiker zu Wort kommen lässt. In der Instrumentalmusik habe ich bisher zwei Hauptströme ausmachen können.
Einerseits die raue, trockene, vertrackte Spielart, für deren Beschreibung gerne die Worte "post-" oder "Chicago" verwendet werden. Andererseits, und darum handelt es sich hierbei, Gitarrenpop, der schlicht auf den Gesang verzichtet.
Gemächliche und nachvollziehbare Songstrukturen prägen das Bild, Spannung wird in der Regel durch Veränderung der Lautstärke erzeugt. Musik dieser Art läuft häufig Gefahr, zur Hintergrundmusik zu verkommen, da es scheinbar wenig gibt, das die Aufmerksamkeit des ungeübten Zuhörers halten könnte, der geübte Zuhörer hingegen lässt sich einfach in die Musik fallen und genießt einen wunderbar entspannenden Trip aus dem Alltag.
(47:21) (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #58 Februar/März 2005 und Christian Meiners