PIETASTERS

Turbo CD

Es hat sich viel in Washington DCs Ska-Rock-n-Soul-Familie THE PIETASTERS getan. Die Details im Interview dieser Ausgabe! Fakt ist, dass „Turbo" das siebte Album der seit 1990 bestehenden Band ist, das in den Staaten auf Fueled By Ramen und hierzulande beim Starkult Promotion-Ableger Make My Day Records kürzlich erschien.

Im ersten Moment war ich etwas enttäuscht. Wo sind die Hymnen wie „Out All Night" oder „Yesterday's Over"? Zugegeben, derartige Gute Laune-Hits bietet „Turbo" nicht. Losgelöst von punkigen Einflüssen mit wenig rockigen Momenten, Ska dezent eingestreut, regieren Reggae- und Soulgrooves.

Im Vergleich zu den Hellcat-Veröffentlichungen „Willis" und „Awesome Mix Tape #6", produziert von Brett Gurewitz, vermisst man bei „Turbo" die druckvolle Produktion. Nach mehrmaligem Aufwärmen aber, gewinnt das eingangs etwas fade empfundene Chilli mehr und mehr an Schärfe, wenngleich wir uns definitiv vor Augen halten müssen, dass diese Platte von bedächtigeren, ruhigeren und melancholischen Momenten lebt.

Die Ausnahmen der Regel mit leicht tempogeladenen Soul stellen „Set Me Up" und „Rachel" dar. „Drunken Master", ist eine sehr coole Reggaenummer, die mich vor allem durch das Bläserarrangement ansatzweise an „A-Z" der Dubpunkband P.A.I.N.

erinnert. „Got To Stay" ist fast schon ein PIETASTERS-Blues. Das Instrumental „Step Right Up" ist leicht skajazzig ˆ la EASTERN STANDARD TIME. Der einzige richtige E-Gitarren-Kracher ist „Wrong With You" - sehr AC/DC-(beat)lastig! Den melancholischen Ausklang macht „How We Were Before", das etwas „You're Wondering Now"-SPECIALS-Mood verbreitet.

Je öfter gehört, umso besser hat mir die Platte gefallen, und live sowieso einzigartig und unverwechselbar! (39:59) 9/10